Bloggen gegen die Kälte

Gegen die Kälte kann man so einiges tun. Sich zu Hause einsperren zum Beispiel und unter dicken Decken das Serienjahr nachholen. Muss man dennoch raus, Beispiele wären hier etwa um zu arbeiten oder auf die Uni zu gehen, kann man neuerdings auch bloggen und ein warmes Jackerl gewinnen. Ich selbst hab ja keine Winterkompetenz und falle in dieser schirchen, dunklen, kalten Jahreszeiten in die Winterstarre und träume von warmen Eislutschern und sollte ich dennoch rausmüssen, rutsche ich mit meinen Sommerpatscherln blindlings durch die Straßen.
Mein spektakuläres, einen Blogbeitrag wertseiendes, permafrostartiges Outdoor-Wintererlebnis ist in meinem Gedächtnis also in etwa so verblichen, wie die Häferl in unserer WG, die in alter Tradition seit Generationen von Student zu Student weitergereicht werden.
Ich mag sie also nicht so wirklich gern, diese kalte Jahreszeit und verstehe noch weniger die Masochisten, die sich Jahr für Jahr auf die eiskalten, halsbrecherisch rutschigen und finsteren Monate des Jahres freuen.

Aber der Winter findet ja immerhin international statt, man muss nur Wege finden, ihn zu hacken. Bedenkt man, dass es im Sommer ja ohnehin auch hierzulande heiß ist, liegt es plötzlich ganz nahe, den Haupturlaub um ein paar Monate in die günstige Nebensaison zu verlegen.

Meine winterlichen Outdoor-Erlebnisse fanden also hauptsächlich in wärmeren Gefilden statt. Schmeißt man sich ins nächste Flugzeug und fliegt soweit in den Süden, wie es die EU zulässt, sieht das ganze nämlich Ende Dezember schon mal so aus:

Malta ist ein wunderbares Inselchen mit klitzekleinen Lokalchen und englischer Tradition. Alles ist süß und klein – sogar die zahlreichen Burgen. In Erinnerung ist mir hier der Silvesterabend geblieben. Essen in einem der Lokale mit den 60x60cm-Tischchen, danach ins Karaoke-Pub am Hauptplatz und zu Mitternacht der Jahreswechsel ohne Feuerwerk, dafür mit Auld Lang Syne. Danach zu einer Techno-/Goaparty am Strand.

Weiters kann man mit einem Schiff direkt rauf nach Sizilien fahren. Mit unserer Schiff Boot Nussschale nicht so empfehlenswert, da die Peristaltik von etwa 70% der Reisenden aufgrund der unruhigen See eine reversible war. Dafür kann man dann bei der Ankunft unter Obstbäumen in der Sonne seinen Espresso zu sich nehmen und jederzeit einen Abstecher auf den “Hausberg”, den Vulkan Ätna, zum Snowboarden machen.
Die Straße zum Krater des Ätna, auf dem man tatsächlich Skifahren kann!

Apropos Italien. Sogar in Rom ist es im Winter etwa 10° wärmer als bei uns. Grund genug für viele Italiener, auf die Installation einer Heizung zu pfeifen, was zu ziemlich kühlen Nächten führen kann.
Colosseo in DecemberDie Italiener feiern Silvester zwar mit ähnlich bzw. teils schwereren Geschützen als hierzulande, dafür sind sie aber den ganzen Abend sehr zurückgezogen in privaten Kreisen und strömen gezielt ab 23:00 Uhr auf sämtliche großen Plätze, nur um dann um 00:30 wieder zu verschwinden. Den Öffis ist das immense Fahrgastaufkommen übrigens wurscht. Die fahren ihre 6-Minuten-Intervalle auch (falls überhaupt), wenn in der Station 20.000 Leute warten.

Interessant ist das Klima in London. Dort regnets zwar gerne, es schneit aber ganz selten und so richtig kalt wird es auch nicht. Wir habens natürlich trotzdem geschafft am Tag der schwersten Schneefälle seit Jahren anzureisen. Schneit es in England, geht gar nix mehr. keine Öffis, keine Taxis, kein gar nichts. Weiters gibt es dort kein Streusalz oder Schotter… nur etwas Sand. Wenn es friert stellen sich dafür Kamerateams vor eisigen Stellen auf und filmen Leute, die es auf die Go’ haut für die Nachrichten.
#UksnowDieses Foto entstand am Tag nach der “Schneekatastrophe”, während wir auf das Enteisen des temporär gesperrten London Eye warteten. Hier mein Foto aus einer der Kabinen.

Der Königsweg ist natürlich ein ein Land zu fahren, wo es sowas lästiges wie Jahreszeiten nicht gibt… (jaja, dafür Regenzeiten)
Grand PalaceDie Schönheit von Thailand in diesem Beitrag auszuführen würde wohl den Rahmen sprengen. Ein Outdoor-Erlebnis wäre vielleicht das Silvester-Feuerwerk am Strand bei 28°C und hunderte von fliegenden Lampions.

Also mir ist jetzt wärmer.

Jetzt kommt natürlich die Frage wie zur Hölle man sich das als Student leisten kann…
Kurz gesagt – eisern Erspartes aus Zeiten der mehrjährigen Vollzeitarbeit, Familienurlaub bzw. großzügige Eltern, keinerlei Luxus unterm Jahr und natürlich Geduld, Glück und Know How bei der Reisesuche.
Erstens kann man Couchsurfen, also bei Privatpersonen schlafen, die gegen ein paar Storys und ein Landesgericht einen freien Schlafplatz zur Verfügung stellen.
Weiters gibt es immer wieder phantastische Flugangebote. In der Nebensaison kommt man z.B. für 200€ in die USA, nach London bin ich schon mal für 2ct(!), ein anderes Mal für 10€ inklusive aller Steuern und Gebühren geflogen.
Hotels machen auch oft Aktionen – letztens sind wir im Hoxton um 1£ die Nacht abgestiegen (Link führt zur Aktion, die zufällig gerade wieder läuft).
Achja – Gewinnspiele, Gewinnspiele, Gewinnspiele 😉

Mit etwas Geschick und Zeit kommt man also ganz leicht zum Preis einer österreichischen Skiliftkarte in die Sonne!

Und mal sehen… vielleicht bin ich bald stolzer Besitzer einer ordentlichen Winterjacke, dann muss ich vielleicht gar nicht mehr teilzeit-auswandern 😉

Irgendwann kommt dann auch in Wien wieder die Sonne hervor!

sun, +°C

Dieser Beitrag dient zur Teilnahme am WIENER Gewinnspiel. Mach doch auch mit!

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