Forschung Spezial – Facebook Teil 1

Ich habe im Rahmen meines Studiums schon einige Forschungsarbeiten hinter mich gebracht und immer wieder ist es schade, wenn aufwändig erhobene Daten nach der Abgabe beim Professor in der Versenkung verschwinden. Daher werde ich ab sofort immer wieder Ergebnisse aus meinen Arbeiten posten.

Beginnen möchte ich mit einer Seminararbeit einer Übung Kommunikationsforschung über die Facebook-Nutzung in Österreich, die sehr interessante Ergebnisse hervorgebracht hat. LV-Leiterin war Fr. Mag Kneidinger, die Daten wurden mithilfe eines Online-Fragebogens, die die Studierenden miteinander erarbeitet haben, erhoben. In der Zeit von 21.12.2009 bis 9.1.2010 füllten ihn 713 österreichische bzw. auch deutsche TeilnehmerInnen gültig aus, das Sample war eine Willkürliche Stichprobe.
Das Durchschnittsalter war 26,8 Jahre, der Median 24. Personen von 15 bis 66 Jahren waren dabei. Das Geschlechterverhältnis war mit 52% männlich, 48% weiblich ziemlich ausgeglichen.

Allgemeines:
Längerfristige Statistiken bezüglich Facebook sind rar gesäht. Facebook gibt lediglich auf einer eigenen Statistik-Seite grob über die aktuellen, internationalen Userdaten Auskunft. 400 Millionen aktive Mitglieder erfährt man dort, 50% davon loggen sich täglich auf Facebook ein. Woanders erfährt man, dass die Userzahlen in den USA im letzten Jahr um 145% gestiegen sind. Österreichspezifisch gibt es via Facebook nur über das Werbetool eine tagesaktuelle Statistik – sehr gut abrufbar über die SM-Agentur Digital Affairs.

Das Wachstum in Österreich

Georg Holzer hat im Jänner 2009 über 300.000 Facebook-User gebloggt, genau ein Jahr später Thomas Hutter über 1,6 Millionen. Beide Tabellen sind aus dem Werbeplanungstool entstanden und sind somit gut miteinander vergleichbar.

Somit lässt sich sagen, dass Facebook in Österreich innerhalb eines Jahres um 536% gewachsen ist. Oder, anders gesagt, um 3560 neue User Pro Tag, also etwa 150 pro Stunde, zweienhalb pro Minute.
Sieht man sich die Daten bei Digital Affairs an, merkt man, dass die Geschlechterverteilung mit 50,33% Frauen und 49,67% Männer sehr ausgeglichen ist und dass Facebook vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr beliebt ist.

Die Ergebnisse der Befragung

Für nur 15,4% ist Facebook das einzige Soziale Netzwerk, welches benutzt wird.
Meist wird das deutsche StudiVZ bzw. dessen Derivate wie MeinVZ oder SchülerVZ. Weiters ist Xing noch gut vertreten – Twitter und Myspace bilden eher ein Schattendasein.

Facebook wurde den meisten von Freunden (73%) empfohlen. Die Mitgliedschaft beim Netzwerk wird interessanter Weise als sehr lange eingeschätzt. So sind laut eigenen Angaben nur 13% der NutzerInnen weniger als 6 Monate bei Facebook, knapp 33% 6 bis 12 Monate und 38% 1-2 Jahre. Mehr als 2 Jahre sind 16% registriert – somit ist die Gruppe, die am höchsten sein sollte mit 13% die niedrigste.

75% nutzen Facebook täglich – dies liegt über dem internationalen Durchschnitt von 50%.

Die Freundeszahl der österreichischen FacebookerInnen hat sich drastisch erhöht. Während im September 2009 noch die Rede von durchschnittlich 70 war, liegt die Anzahl nun deutlich höher. Eine genaue Zahl wurde jedoch leider nicht erhoben.

Im nächsten Teil: Kommunikation, Verwendung von Facebook und Datenschutz


2 Responses to “Forschung Spezial – Facebook Teil 1”

  1. Matthias says:

    Super vielen vielen Dank für die Daten! sehr lässig

  2. […] Forschung: Facebook Teil 1 Facebook Teil 2 Facebook Teil 3 Tweet This […]

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